Eindrücke von der Profess unseres Bruders Athanasius auf dem Schwanberg 2017
Als der Mann in der Mitte „Nimm mich auf, o Herr!“ sang, war der rote Backstein von St. Michael still und lauschte.
Mit ihm lauschte auch der Chor der Geschwister, im Gestühl um den Weißhaarigen versammelt, der jetzt mit ausgebreiteten, dann in der tiefen Verneigung gekreuzten Armen vor dem Bischof stand und sang.
Und dem Lauschen folgte ein Moment gespannter, fast adventlich aufgeregter Stille. Nun sang der Chor. Von allen Seiten umgab den Einzelnen der Gesang der Geschwister, die jetzt seine Geschwister wurden.
Unser Br. Athanasius blickt auf ein langes, erfülltes Leben zurück. Ich könnte es nicht nacherzählen. Selbst bin ich nicht einmal halb so lang auf Erden wie er. Aber ich habe eine Ahnung, warum er diesen Namen erbeten hat. Er spricht zu mir von einem gesegneten Leben, über das der Herr gesagt hat: „Ich will die Zahl Deiner Tage auf Deinem Lande erfüllen.“ (Ex 23,26)
Ein weiter Weg kommt hier — nicht an ein Ende. Aber er kommt zu einem Ort der Ruhe. Und wieder leuchtet auch hier ein Neubeginn auf. Br. Athanasius wird nun als Priester in unserer Gemeinschaft dienen. Und wir stehen, gemehrt in unserer Zahl, als Chor anbetend vor dem Thron des Allerhöchsten, bis Er selbst uns hinwegnimmt in Sein ewig neues, vollendetes Reich.
Bruder Columbanus